Neolithische Steinaxt aus Bergkristall
5.500 - 2.200 v. Chr.
Fundort: Gefunden 1920 durch einen Strahler am Berg Olperer (3.476 m. u. A.)/Zillertaler Alpen/Tirol.
Provenienz: Leihgabe historische Mineraliensammlung E. Weber.
Vogelkeramik aus der Hallstattzeit ?!?
Durch einen Hinweis konnte eine Ofenbrandkeramik in Vogelform zufällig vor der Entsorgung gerettet werden. Diese gibt Rätsel auf: wie alt ist diese Keramik?
Sie zeigt Spuren von Ofenbrand, hat eine grobe Magerung und besitz eine auffällige Ringornamentik als Verzierung. Gerade auf dem Kopf des Vogels, der vermutlich eine Krähe oder einen Raben darstellt, befinden sich sechs auffällige kreisrunde Motive. Diese sind eigentlich typisch für Verzierungen aus der Hallstattzeit - ab etwa 800. v. Christus. Beispiele für das Tiermotiv des Raben sind zahlreich aus dieser Zeit.
Auf einer Silberschale (Beginn 1. Jh. n. Chr.) ist der Gott Lugus mit einem über ihm flatternden Raben zu sehen. Im inselketlischen Mythos dürften Raben als Verbindung zur Welt der Toten eine wichtige Rolle gespielt haben. Die keltische Gottheit Cathubodua wird im Allgemeinen als Kriegs- und Totengottheit angesehen. Vielleicht nahmen ihre Raben oder Krähen bei den Galliern die Aufgabe wahr, die Seelen der gefallenen Krieger ins Jenseits zu geleiten, eine Vorstellung, die bei den Keltiberern für die Geier bezeugt ist.
Trivia: Da sich König Arthur aus der Arthussage (Ritter der Tafelrunde, Camelot usw.) nach seinem Schlachtentod bei Camlann in einen Raben verwandelt haben soll, war das Töten eines solchen Vogels in Cornwall (England) bis ins ausgehende Mittelalter verboten.
Gemälde Ludwig Zorn - Im Hochschwarzwald
Ludwig Zorn (* 14. Juni 1865 in Wertheim; † 24. Februar 1921 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Maler.
Zorn studierte seit 1881 an der Großherzoglichen Kunstschule Karlsruhe bei Gustav Schönleber, 1882 an der Kunstakademie Düsseldorf, von 1882 bis 1888 wieder an der Kunstschule Karlsruhe bei Gustav Schönleber. Von 1890 bis 1895 war er als Zeichenlehrer am Bender’schen Institut in Weinheim tätig, danach als Zeichenlehrer an der Universität Freiburg i. Br. Er war Mitglied der Künstlervereinigung „Breisgauer Fünfer“. Zorn war mit dem Schwarzwaldmaler Hermann Dischler befreundet.
Quelle: Wikipedia commons
Das „Schlittenmännle von St. Trudpert“ – Büste eines Münstertäler Bergmannes aus dem 19. Jahrhundert
Ein zentrales Exponat der Ausstellung ist das im Volksmund betitelte „Schlittenmännle von St. Trudpert“. Diese Büste eines Münstertäler Bergmannes entstand etwa Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Schlittenmann wurde aus Holz geschnitzt, mit einer weißen Gipsgrundierung überzogen (Engobe) und abschließend bemalt. Die Büste stellt einen badischen Bergmann in seiner landestypischen Uniform dar, welche er z.B. an Feiertagen bzw. Hochfesten wie dem Barbaratag trug. Angefertigt wurde dieses Kunstwerk für die Badische Bergwerksverwaltung durch einen künstlerisch begabten Grubenzimmermann aus dem Münstertal.
Nach der Enteignung der Benediktiner im Zuge der Säkularisation 1806 betrieb die Badische Bergwerksverwaltung (BBV) ihr Bergamt in einem Gebäudeteil des Klosters St. Trudpert. Der Sitz der Verwaltung wurde später nach Badenweiler verlegt, der Schlittenmann verblieb jedoch im Münstertal. Spätestens 1864, mit der Versteigerung des gesamten Münstertäler Bergwerksinventars, könnte die Bergmannsbüste in den Besitz von Pfarrer Baur gelangt sein, welcher diese seiner Kuriositätensammlung zufügte. Dies belegt eine Inventarmarke auf der Sockelinnenseite des Schlittenmanns. Diese Marken finden sich auf zahlreichen Besitz- und Sammlungsgegenständen aus dem ehemaligen Privatbesitz Pfr. Baurs. Nach seinem Tode 1909 wurde sein gesamter Hausstand, wie damals oft üblich, an die Münstertäler Bürger versteigert. Vermutlich wurde die Bergmannsdarstellung bei dieser Versteigerung (oder auch später) von Baron Freiherr von Landenberg erworben, welcher ein leidenschaftlicher Sammler von historischen Bergbaugerätschaften war. Ein weiteres Pendant bzw. eine ähnliche Bergmannsbüste findet sich heute im Deutschen Bergbaumuseum in Bochum. Ob diese tatsächlich aus gleicher Hand gefertigt wurde oder eine jüngere Kopie ist, bleibt ungewiss.
Eine Frage die sich dem Besucher abschließend aufdrängt: warum heißt die ausgestellte Büste eines Münstertäler Bergmannes eigentlich „Schlittenmännle“? Hier handelt es sich schlichtweg um eine Namensverwechslung. Die Bergmannsbüste ging gleichzeitig mit einem weiteren trudpertinischen Kunstgegenstand in den Besitz des Barons von Landenberg über: eine hölzerne Kleinskulptur die einen Benediktinermönch in Winterkleidung (Pelzmütze und Muff) darstellt. Diese Figur war einst auf den Pferdeschlitten des Abtes von St. Trudpert montiert. Baron von Landenberg präsentierte seine beiden klösterlichen Kunstgegenstände zeitgleich in seinem zum Café umfunktionierten Adelssitz auf dem Laissacker Hof. Hier kam es zur Namensverwechslung – die Bergmannsbüste wurde von den Cafébesuchern kurzerhand ebenfalls als „Schlittenmann“ interpretiert. Das tatsächliche Schlittenmännchen gilt heute als vermisst. Im Volksmund trägt die Büste des badischen Bergmannes heute „ersatzweise“ seinen Namen.
Pendant des Münstertäler Schlittenmännchens
im Deutschen Bergbaumuseum in Bochum (um 1820 -1840).
Gemälde Julius Heffner - Blick vom Münstertal zum Belchen
Julius Heffner (* 19. Februar 1877 in Bretzingen; † 2. Februar 1951 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Lehrer und Maler.
Der Sohn des Landwirts Gustav Adolf Heffner und der Theresia Seubert studierte an der Baugewerkeschule Karlsruhe und arbeitete nach dem Examen ab 1899 als Gewerbelehrer, zuletzt von 1900 bis zur Pensionierung 1935 an der Gewerbeschule Freiburg.
Als Maler war er Autodidakt und malte vor allem Schwarzwaldlandschaften. Er war Mitglied der 1899 in Freiburg gegründeten Künstlervereinigung „Breisgauer Fünfer“ (zusammen mit Hermann Dischler, Fritz Reiss, Carl Schuster und Ludwig Zorn). Ab 1926 war er Mitglied der Ausstellungsgemeinschaft „Die Schwarzwälder“.
Quelle: wikipedia commons